17. Mai – 5. November 2023, Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg | MERSEBURG
„Des Kaisers letzte Reise. Otto der Große, Verbinder von Welten und Kulturen“
Eine Tafelausstellung des Zentrums für Mittelalterausstellungen e. V. im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg
Kaiser Otto der Große (reg. 936-973) hatte im Herbst des Jahres 972 in Italien seine letzte Reise zurück in seine sächsische Heimat angetreten. Sie führte ihn 973 über Magdeburg (Feier des Palmsonntags), Quedlinburg (Hoftag an Ostern), Walbeck (Rast) und Merseburg (Hoftag an Christi Himmelfahrt) nach Memleben, wo er am 7. Mai verstarb. Ende Mai/Anfang Juni 973 wurde er im Magdeburger Dom beigesetzt.
Im Jahr 2023 werden an diesen Orten Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen in besonderer Weise gewürdigt. Die Tafelausstellung im Schloss Merseburg thematisiert das ottonische Reisekönigtum, Hoftage und das Gesandtenwesen sowie die interkulturellen Austauschprozesse zwischen Orient und Okzident im 10. Jahrhundert. Otto der Große hatte diese auch persönlich befördert, indem sein gleichnamiger Sohn die byzantinische Prinzessin Theophanu ehelichte. Über Otto selbst berichten seine Chronisten von Kenntnissen der slawischen Sprache und einer Freundschaft zum polnischen Herzog Mieszko I. aus dem Geschlecht der Piasten. Ottos zweite Frau Adelheid, die aus Burgund stammte, brachte sich – hoch gebildet – ihrerseits in die ottonische Politik ein. Im Zusammenhang mit der letzten Reise Ottos des Großen verdichten sich noch einmal viele Facetten transkultureller Begegnungen im heutigen Sachsen-Anhalt, der zentralen Königslandschaft des ostfränkischen Reiches.