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Des Kaisers letzte Reise

Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen 973

Magdeburg

Dommuseum Ottonianum Magdeburg

Vermittlungsprogramm „Des Kaisers letzte Reise“

Für dieses besondere Jubiläum wird es gemeinsame Kombi-Workshops zwischen dem Dommuseum und der Sonderausstellung "Welche Taten werden Bilder? Otto der Große in der Erinnerung späterer Zeiten" im Kulturhistorischen Museum geben. In diesen Workshops werden beide Ausstellungen in einer dialogischen Führung besucht und es wird über die Memoria Kaiser Ottos gesprochen. Seine Grabinszenierung und der Magdeburger Dom als ausgewählte Ruhe- und Memorialstätte fungieren als Hauptobjekte des ersten Teiles der Workshops. Die Menschen zu Zeiten Kaiser Ottos wurden von der Frage nach dem Jenseits besonders geprägt. So bereitete Otto schon zu seinen Lebzeiten sein Leben nach dem Tod vor. Denn er wollte ewig im Gedenken bleiben. Im zweiten Teil wird auch beleuchtet, wie ihn spätere Zeiten sahen und welche Bildnisse in den unterschiedlichen Epochen von ihm entstanden sind. Im Mittelalter wurde ein Herrscher idealtypisch dargestellt- änderte sich dieses Bild womöglich? Des Weiteren sollen die Schüler*innen im Kreativteil darüber nachdenken, wie sie in Erinnerung bleiben wollen. An was erinnern sich andere Menschen, Freunde und Familie, wenn sie über einen sprechen und möchten sie auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und somit für ewig "Leben"? Der Kreativteil ist modular gestaltet, sodass für jede Altersstufe die passende Auseinandersetzung mit dem Thema stattfinden kann.

Weiterhin soll auch die "Megedeborch" mit einbezogen werden. Das öffentlich-geförderte museumspädagogische Projekt "Megedeborch" ist ein interaktives historisches Spiel in der "mittelalterlichen" Stadt, die auf dem Innenhof des Museums aufgebaut ist. Dieses zusätzliche saisonale Angebot des Kulturhistorischen Museums Magdeburg besteht seit 1995 und wird in Kooperation mit dem Jobcenter der Landeshauptstadt und der AQB GmbH Magdeburg durchgeführt. Dem historischen Spiel, das sich vorrangig, aber nicht ausschließlich an Schulklassen richtet, liegt die mittelalterliche Stadtgeschichte Magdeburgs zugrunde. Die Jahresthemen sind auf die Sonderausstellungen abgestimmt. Dementsprechend werden Otto der Große und seine Zeit in der Laufzeit der Ausstellung im Mittelpunkt des Spiels stehen.


Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg

Auf einer Kirchenversammlung in Ravenna 967 erwirkte Otto I. die Errichtung des Erzbistums Magdeburg, das ein Jahr später im Konsens mit Papst Johannes XIII. und der Kurie in Rom gegründet worden ist. Spätestens im März 973 kehrte der Kaiser nach Magdeburg zurück und zog mit seiner Familie würdevoll in den hiesigen, damals noch romanisch geprägten Dom ein, wo er Palmsonntag feierte. Mit ihm war ein großes Gefolge von Priestern, Herzögen und Grafen nach Magdeburg gekommen, in deren Beisein Otto dem noch jungen Erzbistum reiche Geschenke, Güter und Stiftungen aus seinem Besitz zukommen ließ. Die Magdeburger Annalen aus dem 12. Jahrhundert priesen Otto I. für diese Wohltaten gegenüber der Kirche in feierlichen Worten und legten damit einen wichtigen Grundstein für die örtliche Verehrung des Kaisers. Otto selbst untermauerte mit seinen Schenkungen die besondere Bedeutung Magdeburgs innerhalb seiner Herrschaft, die er hier in imperialer Weise zur Schau stellte. Nach seinem plötzlichen Tod in Memleben wurde der Kaiser im Mai 973 in einem Leichenzug in den Magdeburger Dom zurückgebracht. Hier erfolgte Anfang Juni unter der Leitung der Erzbischöfe Gero von Köln und Adalbert von Magdeburg die Beisetzung Ottos im Kreise der Herrscherfamilie und Weggefährten.

Die evangelische Domgemeinde Magdeburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, Besucherinnen und Besuchern den Magdeburger Dom als ersten gotischen Kathedralbau auf deutschem Boden in Führungen und Gesprächen näherzubringen. Die beeindruckende Bischofskirche zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten im Osten Deutschlands. Hier können noch heute die Grablegen Ottos des Großen und die seiner ersten Gemahlin, Königin Editha, besichtigt werden. Das Jubiläumsjahr zum 1050. Todestag Ottos I. bietet zahlreiche Gelegenheiten für einen Besuch im Magdeburger Dom, dem sich der Kaiser selbst verbunden fühlte.


Evangelische Domgemeinde
Am Dom 1
39104 Magdeburg
Tel. 0391–5410436
www.magdeburgerdom.de
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Anreise Bahn:
Halt Magdeburg + Fußweg ca. 1km

Ein barrierefreier Besuch des Doms ist möglich.

Eintritt:
Der Eintritt in den Magdeburger Dom ist frei.
Öffentliche Führungen durch den Dom: tägl. 14 Uhr 7 EUR p. P.
Anmeldung von Gruppenführungen (6 EUR p. P) telefonisch über die ev. Domgemeinde

 

Kulturhistorisches Museum Magdeburg

„Welche Taten werden Bilder? Otto der Große in der Erinnerung späterer Zeiten“

Otto der Große gehört zweifelsohne zu den historischen Persönlichkeiten von weltgeschichtlicher Bedeutung. Er kann als Gründer des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gelten, das bis 1806 Bestand hatte. Anlässlich des 1050. Todesjahrs Ottos des Großen widmet sich die Sonderausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg „Welche Taten werden Bilder? Otto der Große in der Erinnerung späterer Zeiten“ vom 28. April bis 8. Oktober 2023 dem Nachleben des ersten römisch-deutschen Kaisers und setzt sich mit der Frage auseinander, wie Otto der Große im Verlauf der Jahrhunderte bis heute in der Kunst und Geschichtskultur gesehen und rezipiert wurde. Welche seiner unzähligen Taten erachtete die Nachwelt als abbildungswürdig? Und wie wurde er in den verschiedenen Gattungen der bildenden Kunst dargestellt? Ob als siegreicher Verteidiger seines Reiches, als tugendhafter Bruder oder als trauernder Ehemann wird Otto der Große und seine Zeit in der Sonderausstellung mit einem wirkungsgeschichtlichen Ansatz aus unterschiedlichen Zeithorizonten präsentiert. Diese Herangehensweise ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen Interpretationsmodelle der Bildthemen durch die Jahrhunderte und verdeutlicht, dass die Darstellungen der Vergangenheit immer auch die jeweilige Gegenwart abbilden.

Bedeutsame Exponate, Gemälde, Skulpturen und grafische Werke vom Spätmittelalter bis heute greifen in der Sonderausstellung wichtige Ereignisse aus dem Leben Ottos des Großen auf. Er wird den Besucherinnen und Besuchern als Stifter und Gründer vorgestellt. Zahlreiche Darstellungen der Lechfeldschlacht von 955 feiern ihn im Bild als Retter der Nation. Ein eigenständiges Kapitel widmet sich seinen Herrschertugenden. Zum Schluss eröffnet die Rezeption anderer Herrscherpersönlichkeiten des 10.–11. Jahrhunderts im Historienbild des 19. Jahrhunderts die Möglichkeit für einen europäischen Vergleich.

Ein besonderer Fokus in der Sonderausstellung liegt auf den Frauen aus dem Umfeld Ottos des Großen. Die beiden Ehefrauen Editha und Adelheid, die Schwiegertochter Theophanu und die Dichterin und Nonne Hrotsvit von Gandersheim, die in ihrem Werk „Gesta Ottonis – Die Taten Ottos“ die Familiengeschichte und das Wirken Ottos des Großen verewigte, waren für die Nachwelt bei weitem nicht nur aufgrund ihrer Verbindung zum Herrscher interessant. Vielmehr sicherten diese starken Frauen ihren Ruhm in der bildenden Kunst auch in der Musik und Literatur durch ihre jeweils eigene Bedeutung als Stifterin, Heilige, Regentin oder Dichterin.

Die künstlerische Ausstellungsgestaltung verspricht den Besucherinnen und Besuchern das Eintauchen in eine Erlebniswelt und lädt zur kontemplativen Auseinandersetzung mit den einzelnen Ausstellungsobjekten sowie ihren Interpretationsangeboten ein.


Partner und Unterstützer
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